|
Eine ärztliche Stellungnahme:
Die Therapie der Continuous Passiv Motion [CPM] leitet sich aus Positiven
Erfahrungen seit mehr als 200 Jahren durchgeführten Heilgymnastik ab. Die CPM-
Motorschienen sind Hilfsmittel. welche in der Unfallchirurgie und Orthopädie
zur Behandlung von Funktionsstörungen sowie zur postoperativen Bewegungs-
therapie eingesetzt werden. Die passive Bewegung der betroffenen Gelenke soll
den natürlichen Bewegungsumfang wiederherstellen, die Heilung von periartkulären
Weichteilstrukturen beschleunigen, Gelenkkontrakturen und Muskelatrophien
verhindern sowie eine Restitution der neuromuskulären Interaktion gewährleisten.
Daneben kommt der passiven Gelenkbewegung eine wichtige Bedeutung im
Rahmen der ohnehin schon biologisch erheblich limitierten Fähigkeit der
Knorpelheilung zu, da der äußerst empfindliche Gelenkknorpel allein durch die
bewegungsabhängige Produktion und Verteilung von Gelenkflüssigkeit [Synovial
ernährt wird. Die Funktionsfähigkeit eines jeden Gelenks des menschlichen Körpers
ist in höchstem Maße von der Integrität des Gelenkknorpels abhängig. Ein einmal
durch eine Verletzung oder durch degenerative Veränderungen zerstörter
Gelenkknorpel kann im Gegensatz zum Knochen nicht folgenlos ausheilen, so
dass immer eine Narbenbildung bzw. die Ausbildung eines biomechanisch
minderwertigen" Ersatzknorpels eintritt.
Es wurde von Satter et al [Satter 1980, 1989] nachgewiesen, das bereits eine
kurzzeitige Immobilisation eines Gelenks zur Schädigung des Gelenkknorpels
führen kann. Somit wurde bereits 1971 gefordert, den Einsatz von CPM zur
Prävention von Knorpelläsionen und als Basis einer bestmöglichen Therapie bei
eingetretenem Knorpelschaden zuzulassen [Cruess 19711.
Diehm [Diehm 19891 hat in einer umfangreichen Übersichtsarbeit die vielfältigen
biologischen und klinischen Effekte der CPM dargestellt. CPM bewirke eine schnel
lere Heilung von Weichteilstrukturen durch die dosierte Applikation von Stress
auf das Weichteilgewebe, zusätzlich verbessere CPM die Ernährung des Gelenk
knorpels durch hydrodynamische Lubrikationsprozesse, wodurch immo
bilisationsbedingte Läsionen oder Degenaration des Gelenkknorpels verhindert
werden. Ferner diene die CPM zum Erhalt oder zur Restitution der Gelenkbeweg
lichkeit. Die Prävention von Muskelkontraktionen und die Reduktion von Weichteil
ödemen und Schmerz seien weitere positive Effekte der CPM.
|
